Vermögensverteilung
Europameister in der Vermögenschieflage – darauf kann Deutschland nicht stolz sein
Eine Studie des Wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Institutes der Hans-Böckler-Stiftung stellt in seinem Verteilungsbericht 2018 fest, dass sich Armut in den letzten Jahrzehnten deutlich verfestigt hat. Aber auch der Reichtum wird immer dauerhafter.
Der Report trägt den treffenden Titel „Dauerhafte Armut und verfestigter Reichtum“ und endet mit folgendem Schlusssatz: „Nur, wenn es gelingt, verfestigte Armut aufzubrechen und zu verhindern, dass die Reichen den Bezug zu der sie umgebenden gesellschaftlichen Realität verlieren, gelingt es auch, jene gut integrierte gesellschaftliche Mitte zu erhalten und zu stärken, auf der die Stabilität unserer Demokratie beruht.“
Das Missverhältnis offenbart nebenstehende Grafik aus meinem Buch:
„Ja, Sie haben richtig gelesen: 10 Prozent der deutschen Bevölkerung bedient sich an 60 Prozent des Kuchens. Tendenz steigend! Die verbleibende „Mehrheit“ von 90 Prozent besitzt den Rest. Aber auch hier gibt es nicht annähernd eine Gleichverteilung. 40 Prozent der Haushalte darf sich mit 38 Prozent (also den Reststücken) begnügen. Für die ganz Armen (das sind sage und schreibe 50 (!) Prozent der Bevölkerung) bleiben dann allenfalls noch die Krümel (zwei Prozent).“ (S. 194)
Die „Vermögenselite“ lebt längst in einer Parallelwelt
Wie sonst erklärt es sich, dass sie den Staat und damit uns alle durch sog. Cum-Ex-Geschäfte um mehrere Milliarden (!) skrupellos betrügt und sich nicht einmal dafür schämt. Neueste Berechnungen kommen auf 31,8 Milliarden Euro. Wie viele Kitas und Schulen hätten damit gebaut bzw. saniert werden können. Die immer wieder ins Gespräch gebrachten dringend notwendigen Sanierungen der Schultoiletten wären damit längst Vergangenheit. Aber die Milliardäre pflegen sich ja in Luxusbädern aufzuhalten und schicken ihren Nachwuchs eh auf feudale Privatschulen. Da kratzt es sie wenig, unter welchen widrigen Umständen die Kinder der „anderen“ Leute aufwachsen.
Meine Meinung zu den schmutzigen Geschäften finden Sie auf S. 192:
„Die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung haben in ihrem Handeln nicht die Konsequenz an den Tag gelegt, mit der sie gewöhnlich kleineren Steuersündern unerbittlich zu Leibe rücken. Eine Gesetzeslücke, die dieses ermöglicht hat, wurde nur zögerlich geschlossen. Gesetzeslücken können in unserem komplizierten Rechtsgeflecht schon mal auftreten. Aber ich vermisse den Anstand dieser Leute, die zu Unrecht erhaltenen Gelder zurückzuzahlen. Das ist das Mindeste, was man erwarten kann, wenn diese Personen noch Reste von moralischen Wertvorstellungen in sich tragen. Keinem von ihnen würde eine Rückzahlung sonderlich wehtun. Denn es würde nicht dazu führen, dass auch nur einer der Beteiligten am Existenzminimum knabbern müsste. Diese Herrschaften schämen sich nicht!“
Aber das ist noch lange nicht alles. Nach Veröffentlichung meines Buches fliegt der nächste Skandal auf. Nachdem den bisherigen Machenschaften ein Riegel vorgeschoben worden ist, machen die Herrschaften mit "Cum-Fake"Geschäften munter weiter, tatkräftig unterstützt von einigen Banken.
Für so viel Unverfrorenheit fehlen mir einfach die Worte! Es reicht aber noch zu einem Satz: Geld verdirbt den Charakter und macht skrupellos.
Ihre Meinung dazu?
Kommentare